InnoBAW-CH

Projektleitung
Prof. Dr. Bettina Siecke

Projektpartner 
Prof. Dr. Gabriele Molzberger, Universität Wuppertal 

Projektzeitraum
Mai 2022 – April 2023 

Die Aus- und Weiterbildung in kleinen und mittelgroßen Betrieben (KMU) ist in der Schweiz seit vielen Jahren von großer Bedeutung. Der Forschungsstand zur Beratung von KMU zur Aus- und Weiterbildung ihrer Beschäftigten wird in der Schweiz aber erst ansatzweise beschrieben. Es ist nur wenig dazu bekannt, wie die Beratung zur Aus- und Weiterbildung in KMU durch Personalverantwortliche verläuft oder wie Beratungsanbieter in der Schweiz Beratungsangebote für KMU bereitstellen und wie diese genutzt werden. Gleichzeitig sind sowohl die KMU als auch die Beratungseinrichtungen aufgrund von Megatrends (z. B. Digitalisierung, Fachkräftemangel, Individualisierung etc.) einem Wandel ausgesetzt, der sich auch in Veränderungen bei der Personalentwicklung und den zugehörigen Beratungsprozessen zeigt.

Das Ziel des Projekts besteht darin, in einem ersten Zugang die Bedingungen, Entwicklungen und Veränderungen von Beratung zur Aus- und Weiterbildung von Beschäftigten in KMU in der Schweiz durch Personalverantwortliche und durch Beratungsfachkräfte aus externen Beratungseinrichtungen herauszuarbeiten. Dabei sollen sowohl Beispiele guter Beratungspraxis und ihre Strukturen und Rahmenbedingungen als auch Entwicklungen und Veränderungen aufgezeigt werden. Die Fragestellungen zum Projekt lauten entsprechend: 

1. Welche Einrichtungen können in der Schweiz beschrieben werden, die eine Beratung von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern bzw. Personalverantwortlichen in KMU zur Aus- und Weiterbildung ihrer Belegschaft, vergleichbar mit dem Arbeitgeber-Service (AG-S) der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Deutschland, anbieten?
2. Welche Veränderungen, Herausforderungen und Chancen im Sinne von Beispielen guter bzw. innovativer Praxis erleben Personalverantwortliche in KMU in der Schweiz bezüglich der Beratung zur Aus- und Weiterbildung in ihren Unternehmen? 
3. Welche Veränderungen, Herausforderungen und Chancen im Sinne von Beispielen guter bzw. innovativer Praxis erleben Beratungsexpertinnen und -experten aus Beratungseinrichtungen (mit vergleichbaren Leistungen wie der AG-S der BA) in der Schweiz bei der Beratung von KMU zur Aus- und Weiterbildung?

Zur Umsetzung der Forschungsfragen werden Recherchen vorgenommen und qualitative Interviews mit Personalverantwortlichen in KMU und mit Beratungsfachkräften aus Beratungseinrichtungen durchgeführt. 

Das aktuelle Projekt stellt eine Anschlussforschung dar (Phase II). Es knüpft an den Ergebnissen aus dem zweijährigen Projekt „Beratung zur Aus- und Weiterbildung – innovative Praxis aus Sicht von AG-S und KMU“ (InnoBAW) an, welches im Zeitraum von Mai 2021 bis April 2023 an der HdBA durchgeführt wurde (Phase I). In dem Hauptprojekt (Phase I) wurde der Frage nachgegangen, wie die Beratung zur Aus- und Weiterbildung in KMU in Deutschland aus der Sicht von Personalverantwortlichen und von Beratungsfachkräften des AG-S der BA wahrgenommen wurde und welche Veränderungen, Herausforderungen und Chancen der Beratung damit verbunden waren. Die Studie wurde mit einem Mixed-Methods-Design (Befragungen und Interviews) durchgeführt. 

Die Ergebnisse aus dem Anschlussprojekt sollen zunächst einen Überblick über relevante Einrichtungen mit Beratungsangeboten zur Aus- und Weiterbildung in KMU in der Schweiz liefern. Weiter sollen Ergebnisse zur Beratungspraxis in KMU und ihren Strukturen, Rahmenbedingungen, Entwicklungen und Perspektiven gewonnen werden. Zudem zielt die Studie darauf, Fallbeispiele zu guter bzw. innovativer Beratungspraxis aus der Sicht von Personalverantwortlichen und externen Beratungsfachkräften für einen systematischen Überblick (Synopse) zusammenzustellen. Auch werden „Vorläufige Empfehlungen zu guter Beratungspraxis und innovativen Entwicklungen der Beratung zur Aus- und Weiterbildung in KMU in der Schweiz“ ausgearbeitet. Die Ergebnisse aus beiden Projekten (Phase I und II) sollen interessierten Fachpersonen (Personalverantwortlichen, Beratungsfachkräften, Kammern, Arbeitgeberverbänden etc.) als Praxishilfe zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse sollen zudem in einen Projektantrag mit europäischen Partnern einfließen und in Lehrveranstaltungen für Studierende an der HdBA berücksichtigt werden.