Professor umringt von seinen Studierenden
Forschung

Assistierte Ausbildung

Projekt Assistierte Ausbildung (abgeschlossen)

Projektleitung
Prof. Dr. Ralph Conrads
Prof. Dr. Thomas Freiling

Projektmitarbeiter
Markus Zink (M.A.)

Bisherige Begleitforschung zur Assistierten Ausbildung, § 130 SGB III a.F.

Seit 2017 begleitete die HdBA die Erprobung der Assistierten Ausbildung (AsA) als Fördermaßnahme der Berufsberatung und führte zu diesem Zweck zwei qualitative Erhebungen 2017 und 2019 durch.

Rückblick auf die erste Erhebungswelle

Die Ergebnisse der ersten Erhebungswelle (2017/2018) verdeutlichten bereits eine hohe Zielerreichung und Wirksamkeit der AsA. Ebenso wurde die Notwendigkeit der Modifikation der AsA zur Vermeidung inhaltlicher Überschneidungen zu anderen Instrumenten des Übergangssystems identifiziert.

Die Mehrheit der Befragten sah das Programm als erfolgreich (33%) oder sehr erfolgreich (57%) an. Hervorgehoben wurden die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen durch die Stabilisierung Teilnehmender sowie der gelungene Fokus auf einzelne Zielgruppen, denen ein Ausbildungsstart besser gelang. Als wichtig wurde hierfür vor allem die zuverlässige sozialpädagogische Betreuung über die fachlichen Ausbildungsinhalte hinaus bewertet. Die Betriebe machten gute Betreuungserfahrungen und äußerten sich zufrieden mit verbesserten Leistungen und bestandenen Prüfungen der Teilnehmenden.

Handlungsbedarf wurde bei der Auswahl der Teilnehmenden aber auch in einer erfolgreicheren Begleitung des Übergangs zwischen AsA-Phase I (ausbildungsvorbereitende Phase) und AsA-Phase II (ausbildungsbegleitende Phase) gesehen. Zudem war die AsA bei Betrieben noch zu wenig bekannt. Der ländliche Raum war (und ist) mit der Problematik großer Entfernungen konfrontiert.

Die Gesamtfassung des Forschungsberichts der ersten Erhebungswelle wurde bei wbv- Publikation veröffentlicht.

Rückblick auf die zweite Erhebungswelle

Um mit der Begleitforschung die Ausarbeitung einer zukunftsgerichteten Konzeption der AsA zu flankieren, galt es 2019, sich den aus der ersten Erhebungswelle ergebenden Fragestellungen im Rahmen einer weiteren Erhebung zu stellen.

So ging es in der zweiten Erhebungswelle (September - Dezember 2019) um die Frage, ob die AsA für Unternehmen ein wirksamer Anreiz ist, auch benachteiligten Jugendlichen eine Ausbildungschance zu geben.

Des Weiteren wurden

  • die Erwartungen der Ausbildungsbetriebe an die AsA,
  • die Versorgungslage im ländlichen Raum und dabei die Rolle des Einsatzes digitaler Medien,
  • die Chancen und Risiken von Maßnahmen-Zusammenlegungen im Übergangsbereich zur Reduktion von Doppelstrukturen

untersucht.

Auch für die zweite Erhebungswelle wurde ein breit angelegter Feldzugang praktiziert, wodurch ein umfassendes und verallgemeinerbares Bild über die im Befragungszeitraum laufende AsA gezeichnet werden konnte:

  • Die Arbeitgeberseite ist mit der geleisteten Beratungs- und Betreuungsarbeit, der fachlichen Unterstützung und dem Stütz- und Förderunterricht sowie der Unterstützung bei der Ausbildungsorganisation sehr zufrieden. Die betrieblichen Erwartungen werden weitestgehend erfüllt.
  • Die positiven Erfahrungen verändern die Haltung von Ausbildungsbetrieben mit AsA-Erfahrungen gegenüber benachteiligten Jugendlichen, denn mit der AsA erhalten mehr von ihnen eine Ausbildungschance im dualen System. Vielen kleinen und mittelgroßen Betrieben ermöglichte erst die AsA-Unterstützung, ein Ausbildungsangebot für benachteiligte Jugendliche bereitzustellen.

Aus den Befragungsergebnissen wurden in der Studie konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet, die schließlich auch in Teilen in die gesetzliche Neuregelung und fachliche Neukonzeptionierung der AsA flex eingegangen sind.