Generation Y und Z
Das Berufsorientierungs- und Entscheidungsverhalten der Generation der 15- bis 30-Jährigen und Auswirkungen auf die heutige Berufsberatung für Jugendliche, junge Erwachsene, Eltern und Arbeitgebern durch Lehrkräfte und Berufsberater (Generation Y und Z)
Projektleitung
Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk
Projektzeitraum
November 2017 – November 2021
Projektbeschreibung
Die Ergebnisse aktueller Studien (Shell-Studien 2015, 2019, McDonalds Ausbildungsstudie 2019) belegen, dass sich die heutigen 15- bis 30-Jährigen mit ihren jeweiligen Fähigkeiten, Haltungen, Wünsche und Bedürfnissen deutlich von ihrer vorherigen „Generationsgestalt“ unterscheiden. In der Phase der Berufsorientierung und Berufswahlentscheidung erleben sie eine große Unsicherheit bei der Auswahl des richtigen Berufs- oder Ausbildungswegs, welche in Kontrast zu den von ihnen klar formulierten Anforderungen an den Beruf und an Arbeitgeber, wie Sicherheit, gute Ressourcen, Work-Life-Balance, stehen. Die Vielzahl der Optionen und die Informationsüberflutung werden als Belastung empfunden und steigern die Angst, sich für den falschen Weg zu entscheiden. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Unterstützung seitens der Eltern, Berater, Lehrer und Arbeitgeber an Bedeutung.
Das Forschungsprojekt befasst sich mit folgenden Forschungsfragen:
- Welche Charakteristika weist das Berufsorientierungs- und Entscheidungsverhalten der Generation der 15- bis 30-Jährigen auf?
- Welche Anforderungen werden an professionelle Berufsberatung gestellt?
- Wie sollte eine professionelle Berufsberatung konzeptionell-inhaltlich organisiert sein, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden?
- Wünschen Eltern und Arbeitgeber ebenfalls professionelle Berufsberatung, um die Jugendlichen/junge Erwachsenen besser unterstützen zu können?
Die Forschungsfragen wurden aus der Perspektive von sechs Zielgruppen beleuchtet: Jugendliche Generation Y und Z (Stichprobenumfang ca. 300), Eltern der VertreterInnen der Generation Y und Z (ca. 100), Arbeitgeber (ca. 150), Berufsberater:innen (ca. 50) und Lehrer:innen (ca. 50).
Im Zuge des Projekts wird u.a. beleuchtet, wie sich 15- bis 30-Jährige, Eltern und Arbeitgeber sowie Berufsberater bezüglich einer zukünftigen Berufsberatung durch Lehrkräfte und Berufsberater positionieren und welche Ankerpunkte daraus für eine professionelle Berufsberatung, Elternberatung und Arbeitgeberberatung durch Beratungsfachkräfte und Lehrkräfte abgeleitet werden können.
Die Befunde der Befragung bieten spannende Einblicke in den Prozess der Berufsorientierungs- und Entscheidungsverhaltens von Vertretern beider Generationen. Die Analyse der verschiedenen Blickwickel der oben genannten Akteure - mit besonderem Fokus auf die Arbeitgeber - erlaubt die Unterschiede in der Einschätzung diverser Aspekte der Berufsorientierung und -beratung zu identifizieren und erste Überlegungen zu einer möglichen Rollenaufteilung in dem Prozess der Berufsberatung sowie zur Erweiterung des Fokus auf neue Zielgruppen anzustellen.
Die Erkenntnisse der Studie liefern ferner wichtige Impulse für die Professionalisierung der Studierenden der HdBA im Rahmen der Wahlpflichtangebote sowie der lebensbegleiteten Berater und Vermittler im Rahmen des ZP „Professionelle Beratung“. Die wissenschaftliche Verwertung erfolgt zunächst in Form eines Beitrags in dem Herausgeberband „Diversity & Dialog“. Beiträge in deutsch- und englischsprachigen Journals folgen.