Professor umringt von seinen Studierenden
Forschung

Lok-DiBB

Bedingungen gelingender Lernortkooperationen im Kontext der Digitalisierung in der beruflichen Bildung (LoK-DiBB)

Projektleitung
Prof. Dr. Thomas Freiling 

Projektbeteiligte
Prof. Dr. Ralph Conrads
Prof. Dr. Matthias Kohl

Projektmitarbeiterin
Astrid Saidi

Drittmittelgeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung
im Rahmen der Förderprogramm „Digitalisierung in Bildungsbereichen – Grundsatzfragen und Gelingensbedingungen“

Projektzeitraum
Januar 2019 – März 2022 

Koordinierende Institution
Forschungsinstitut Betriebliche Bildung

Projektpartner
Karlsruher Institut für Technologie

Projektkontext

Die Berufsausbildung in Deutschland findet an den Lernorten Ausbildungsbetrieb, Berufsschule und überbetriebliche Bildungsstätte (ÜBS) statt. Die Kooperation zwischen diesen Lernorten ist gesetzlich im § 2 BBiG verankert, fördert die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz und stellt die Qualität der Ausbildung sicher. Empirische Befunde zeigen jedoch, dass die Qualität der Lernortkooperation hinter den Erwartungen zurückbleibt: In mehr als der Hälfte der Fälle haben die verschiedenen Lernorte entweder keinen Kontakt, wird auf organisatorische Aspekte begrenzt oder findet lediglich anlassbezogen bei auftretenden Problemen statt.

Projektziel

Das Projekt zielt darauf, die Gelingensbedingungen einer Lernortkooperation in der dualen Berufsausbildung speziell im Kontext der Digitalisierung zu identifizieren, zu bilanzieren und für die Entwicklung eines Modells für den Transfer der Erkenntnisse in die Bildungspraxis nutzbar zu machen. Das Transfermodell ermöglicht es, den unterschiedlichen Institutionen und Akteuren der Berufsbildung, konkrete und erprobte Vorgehensweisen sowie Umsetzungsempfehlungen für eine gelingende Lernortkooperation unter Verwendung digitaler Medien an die Hand zu geben.

Das Projekt legt seinen Fokus auf zwei Untersuchungsebenen: Die inhaltliche Ebene fokussiert Kooperationen in Bezug auf die Digitalisierung als Bildungsgegenstand sowie Lerninhalt. Auf der organisatorisch-kommunikativen Ebene geht es um den Einsatz der Medien als technisches (Bildungs-)Werkzeug und Kommunikationsplattform.

Zentrale Untersuchungsthese des Vorhabens ist, dass die Kooperation zwischen den unterschiedlichen Akteuren der drei Lernorte Betrieb, Berufsschule, überbetriebliches Ausbildungszentrum durch den Einsatz digitaler Medien in inhaltlicher sowie organisatorisch-kommunikativer Hinsicht an Qualität gewinnt: Somit leistet die Digitalisierung einen Beitrag zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Lernorten. Es werden bestehende Kooperationsnetzwerke in Baden-Württemberg, Bayern und Mecklenburg-Vorpommern untersucht, um auf dieser Basis den Status-quo zum Thema eruieren zu können.

Produkte des Projekts sind – neben der wissenschaftlichen Erkenntnisgenerierung und deren Publikation und Verbreitung (u.a. auf Fachtagungen) – ein Transfermodell und ein Online-Selbstcheck. Die Produkte ermöglichen es unterschiedlichen Institutionen und Akteuren der Berufsbildung, die eigenen Maßnahmen zur Lernortkooperation einzuordnen und zu bewerten. Sie werden auch Vorschläge zu geeigneten und praktikablen Vorgehensweisen enthalten, um Kooperationen unter Berücksichtigung digitaler Medien zu intensivieren.

An die Bildungspraxis adressierte Handlungsempfehlungen werden in einem Handlungsleitfaden für die Bildungspraxis zusammengefasst sowie im Rahmen einer Fachtagung präsentiert.

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