Vom 15. bis zum 19. August 2016 fand an den beiden Campus der HdBA unter der Leitung von Karl-Heinz P. Kohn die Studienwoche zum Thema „Beschäftigungsorientierte Beratung für Geflüchtete“ statt.
Die Zuwanderungspolitik hat gelernt: Deutschland möchte Geflüchtete mit Bleibeperspektive möglichst schnell in Ausbildung und Arbeit integrieren. Damit das gelingt, braucht es auch gut vorbereitete Beraterinnen und Berater in den Agenturen für Arbeit und Jobcentern. In einer intensiven Studienwoche zur „Beschäftigungsorientierten Beratung für Geflüchtete" wurden deshalb erstmals die Studentinnen und Studenten des Einstellungsjahrgangs 2013 mit spezifischen Themen für diese anspruchsvolle Aufgabe vertraut gemacht.
Auf dem Lehrplan standen Themen wie die Bildungssysteme in Eritrea und Syrien, Möglichkeiten der Visualisierung in der Beratung oder der Einsatz von Dolmetscherdiensten bis hin zum Verfahren und zur Finanzierung der Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse.
Basis für die Lehrveranstaltung war ein Themenkanon, den HdBA-Dozent Karl-Heinz P. Kohn in einer Delphi-Studie für das Netzwerk IQ schon 2011 vorgelegt hatte. Mitwirkende Dozenten waren sowohl Praktiker wie Führungskräfte aus der Bundesagentur für Arbeit, aber auch Mitarbeiter des IQ-Netzwerks und ein syrischer Konfliktforscher.
Fortsetzung wird dieses Pilotprojekt in regelmäßigen Lehrveranstaltungen an der HdBA finden. Dann sollen auch Themen wie der Umgang mit Traumatisierungserfahrungen oder Methoden der Kompetenzbilanzierung für Geflüchtete behandelt werden.
In einem von der Europäischen Union geförderten Forschungsprojekt wird die HdBA entsprechende akademische Lehrinhalte auch im Verbund mit anderen europäischen Ländern entwickeln. Damit will die HdBA die Beratungsdienste der Bundesagentur für Arbeit bei ihrer neuen Aufgabe fundiert unterstützen und dazu beitragen, dass die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit zur gemeinsamen europäischen Sache werden kann.