Im Kurzinterview berichten beide über ihre Arbeitsfelder, weshalb Motorradfahren glücklich macht und Sprache verbindet.
Frage: Frau Müller-Osten, Sie bekleiden das Amt der Prorektorin am Campus Schwerin und Sie Frau Ayan am Campus Mannheim. Was verbinden Sie mit Ihrem jeweiligen Campus?
Frau Müller-Osten: Seit acht Jahren bin ich an der HdBA aktiv und erlebe den „Anwendungsfall Bundesagentur für Arbeit“ für die Lehre und in den Forschungsprojekten als große Bereicherung. Am Campus Schwerin schätze ich zudem die familiäre Atmosphäre der verschiedenen Disziplinen und den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und den Studierenden vor Ort. Kurze Wege, anregende Gespräche und schnelles Agieren. Wir als Hochschule mit dem interdisziplinär aufgestellten Kollegium werden zunehmend ein wichtiger Ort der Bildung und des Austauschs für die Landeshauptstadt Schwerin, durch unsere Studierenden und in den Netzwerken der Kolleginnen und Kollegen. Gemeinsame Sache machen für hilfebedürftige, arbeitslose und Arbeit suchende Menschen, darauf wollen wir als Hochschule der Bundesagentur für Arbeit hin wirken.
Frau Ayan: Ich bin nun in meinem 12. HdBA-Jahr und habe den Campus in Mannheim über die Jahre im Wandel wahrgenommen. Da ich 2007 sozusagen mit Neugründung der HdBA an Bord gegangen bin, gab es anfangs deutlich weniger Kolleginnen und Kollegen als auch Studierende, die Weitläufigkeit des Gebäudes hat Raum für Entwicklung geboten. Als Hochschule in der Rhein-Neckar-Metropole teilt man sich den Standort mit vielen anderen Bildungseinrichtungen. Ich denke, als Fachhochschule punkten wir jedoch damit, Hochschulräume anzubieten, die ideale Lernorte darstellen und Austausch mit Externen ermöglichen. Wenn ich mir zudem unsere Studierenden anschaue, dann sind da nicht selten „first generation students“ dabei. Also junge Menschen, die als erste Person in der Familie studieren. Als trägereigene Hochschule bieten wir gerade auch dieser Personengruppe das Beste aus zwei Welten. Die HdBA bietet ihnen als angehende Nachwuchskräfte der Bundesagentur für Arbeit die Möglichkeiten, ein wissenschaftlich fundiertes Bachelorstudium zu absolvieren. Und gleichzeitig sind sie über einen Arbeitsvertrag im Laufe des Studiums abgesichert und gehen mit guten Berufsaussichten in die Zukunft.
Frage: Weshalb haben Sie sich auf das Amt der Prorektorin beworben?
Frau Ayan: Als Controllerin und Psychologin sind wir seit mehreren Jahren an der HdBA in Lehre und Forschung aktiv. Auch haben wir uns in der Selbstverwaltung der Hochschule eingebracht – sei es etwa in der Senats- oder Kommissionsarbeit. Insofern fügt sich der Schritt, Teil der Hochschulleitung zu werden, recht konsistent in unsere persönlichen Entwicklungslinien, welcher natürlich auch durch den Zuspruch unseres Rektors, Andreas Frey, und Bestätigung durch den Senat mitgetragen worden ist.
Frau Müller-Osten: Uns vereint zudem der Gedanke, die Hochschulweiterentwicklung konstruktiv zu begleiten. In der Ergänzung zueinander und in der Passung auf die Aufgabenfelder des Amtes verstehen wir uns als Prorektorinnenteam, welches beide Standorte gleichermaßen auf die Bereiche „Lehre“, „Weiterbildung“ und „Internationalisierung“ im Blick haben möchte. Gemeinsam mit unserem Kanzler und unserem Rektor bilden wir hierbei die Hochschulleitung. Für die Studierenden und das Kollegium wollen wir Rahmenbedingungen weiter ausgestalten, die Dinge möglich machen. Wir möchten im Politikfeld Arbeit und Soziales Impulse aufnehmen und reingeben, Diskurse und Haltungen, Projekte und Austausch anregen.
Frage: Was steht für Sie in Ihrer laufenden Amtszeit an?
Frau Müller-Osten: Mit dem Mandat im Rücken ist es mir wichtig, den Blick in die Zukunft zu richten und hierbei auch in Mosaikformationen zu denken. Mosaiksteine, die wir heute sammeln und in Konstellation bringen, werden in der Zukunft ein sinnstiftendes Gesamtbild ergeben. So liegt mir insbesondere das Thema „Digitale HdBA 2025“ am Herzen. Die Digitalisierung als hochschulstrategisches Thema auszumachen, ist eins, entscheidender ist, die tiefergehende Auseinandersetzung damit, was dies ganz konkret für ihre Mitglieder bedeuten soll und wo der nachhaltige Nutzen des Neuen für unsere Hochschule liegt und die Entwicklung hinführt. Mich dazu disziplinenübergreifend im Kollegium auszuschauen und zu wirken, bereitet Freude.
Frau Ayan: Letztens habe ich den schönen Spruch gehört: „Wenn Du schnell gehen willst, gehe alleine. Wenn Du weit gehen willst, gehe in der Gruppe“. Als Mitglied des Rektorats Gestaltungschancen und Herausforderung zu erkennen und zu priorisieren, ist eine wichtige Aufgabe. Wichtiger noch ist der nächste Schritt, der daraus resultiert. Das Amt bedeutet in erster Linie zu kommunizieren, die Chancen für alle erkennbar und erlebbar werden zu lassen und gleichzeitig dem Tagesgeschäft nachzukommen. Hier spielen viele disparate Anfragen unterschiedlicher Gruppierungen, Themenfelder, Prozessabläufe und Schnittstellenmanagement eine Rolle.
Mein schwerpunktanliegen Anliegen ist es, den internationalen Austausch der HdBA nach innen und außen als kohärentes Profil herauszustellen. Hierbei erkenne ich jetzt schon, dass unsere Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Disziplinen und teils interdisziplinär europäische Projekte und internationale Kontakte pflegen. Sei es beispielsweise der transnationale Austausch mit Blick auf Migrationsthemen oder der europäische Vergleich von Gehaltsentwicklungen und genderspezifischen Unterschieden.
Frage: Bitte ergänzen Sie zum Abschluss unseres Kurzinterviews diesen Satz. Das Leben bietet…
Frau Ayan: … Möglichkeitsräume und Sprache als sinnliches Erleben.
Frau Müller-Osten: … Kurvenerlebnisse auf dem Motorrad, man fährt dorthin, wo man hinschaut.
Herzlichen Dank für das Gespräch!