Weltoffene Hochschule
Demokratie braucht weltoffene Hochschulen
Die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) hat eine spezifische Position in der wissenschaftlichen Landschaft in Deutschland. Als staatlich anerkannte Hochschule leben wir von der grundrechtlich gesicherten Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre und sind dieser Freiheit verpflichtet. In der Trägerschaft der Bundesagentur für Arbeit (BA) widmen wir uns in der akademischen Bildung den wissenschaftlichen und beruflichen Kompetenzen von Mitarbeitenden der BA.
Wir als HdBA stehen für die Herausbildung und Bewahrung einer offenen und demokratischen Gesellschaft, die allen Menschen Schutz vor Diskriminierung bieten soll. Wir sind eine weltoffene und international geprägte Hochschule. Mit Bezug auf eine Verlautbarung des Deutschen Hochschulverbands (DHV) verweisen wir als HdBA nachdrücklich auf die Bedeutung des internationalen Austauschs für die Wissenschaft und die Notwendigkeit eines offenen Dialogs über Grenzen und Disziplinen hinweg.
Als HdBA bekennen wir uns zur Wissenschaftsfreiheit im Sinne der freiheitlich-demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes. Sie ermöglicht eine Vielfalt von Positionen und es ist wichtig, unterschiedliche Meinungen zu respektieren und zuzulassen, solange sie auf validen Erkenntnissen beruhen und zu einem konstruktiven Diskurs beitragen. Ausgehend von dem Grundsatz eines kritisch-rationalen Wissenschaftsbilds, haben Einschüchterung, Mobbing oder Boykott auch in der Wissenschaft keinen Platz. Demokratiefeindliche, die Menschenrechte verachtende Meinungsäußerungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind nicht per se durch die Wissenschafts- und Meinungsfreiheit geschützt. Daher halten wir als HdBA gegen jede Form von antidemokratischen und menschenverachtenden Äußerungen oder Handlungen an. Als wissenschaftliche Einrichtung rufen wir dazu auf, für Vielfalt, Gleichberechtigung und Weltoffenheit einzutreten sowie Antisemitismus und anderen Formen der Diskriminierung von Menschen sowie allen verfassungsfeindlichen Bestrebungen entschieden entgegenzutreten.
Die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Diskriminierung und Rassismus ist nicht nur eine wichtige Aufgabe im Rahmen der Wissenschaftsfreiheit, sondern auch eine Verpflichtung der BA als zentraler Organisation in einer funktionierenden Sozialen Marktwirtschaft. Daher ist es dringend erforderlich, dass sich Fachkräfte an der HdBA im Studium und in der Weiterbildung mit Diskriminierung und Rassismus und ihren Auswirkungen auseinandersetzen. Um neben der Vermittlung von Wissen die kritische Reflexion von Stereotypen und Vorurteilen zu fördern, sind bereits entsprechende Angebote in unserem Studium und in unserer wissenschaftlichen Weiterbildung curricular verankert und sollen weiter gestärkt werden. Die HdBA steht in einem lebendigen internationalen Austausch mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Arbeitsverwaltungen in zahlreichen Partnerländern.
In Übereinstimmung mit allen großen Wissenschaftsorganisationen in Deutschland betonen wir, der Senat und die Hochschulleitung der HdBA, dass Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Intoleranz und ausgrenzendes Gedankengut sowie Ressentiments in Deutschland und der Welt keinen Platz haben dürfen. Der Rektor der HdBA, Prof. Dr. habil. Andreas Frey, hat daher im Mai 2024 die Charta der Vielfalt unterzeichnet, um dies deutlich zu bekräftigen. Wir stehen damit Seite an Seite mit den Hochschulen und Universitäten, um gemeinsam demokratische Werte zu bewahren und weiter zu stärken.