Professor umringt von seinen Studierenden
Forschung

Begleitforschung zum Sprachleitfaden der Bundesagentur für Arbeit

Gendersensibles Sprechen in der Berufsberatung: Akzeptanz, Nutzung und Umsetzbarkeit des Sprachleitfadens der BA

Projektleitung
Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller
Prof. Dr. M. Tuan Nguyen

Projektzeitraum
2024 – 2025

Projektbeschreibung

Forschungsprojekt an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit: Kann der Sprachleitfaden der BA als Werkzeug für mehr Fairness in der Gesellschaft dienen?

Die Rolle der Sprache in der Förderung von Fairness und Gleichberechtigung in der Gesellschaft ist ein hochaktuelles Thema. Sprachwissenschaftliche Forschung zeigt, dass Sprache unser Denken und Handeln beeinflusst und damit entscheidend zur Förderung von Chancengleichheit am Arbeitsplatz beitragen kann. Dies ist besonders relevant für eine Behörde wie die Bundesagentur für Arbeit, die täglich mit Menschen aus unterschiedlichsten sozialen Milieus, Bildungshintergründen und Kulturen in Kontakt steht. Vor diesem Hintergrund untersuchen Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller und M. Tuan Nguyen, wie die Umsetzung eines diversitätssensiblen Sprachleitfadens innerhalb der Behörde gelingen kann.

Hierbei konzentrieren sich die Verantwortlichen auf die institutionelle Implementierung und Rezeption des neuen Sprachleitfadens der Bundesagentur für Arbeit unter Berufsberaterinnen und Berufsberatern, insbesondere hinsichtlich gendergerechter Sprache.

Im Rahmen der Studie wurde bereits unter Mitwirkung von HdBA-Studierenden eine Pilotbefragung durchgeführt. Die ersten Ergebnisse deuten darauf hin, dass es erhebliche Widerstände gegen Veränderungen der Sprachgewohnheiten gibt. Eine reine Bereitstellung von Leitfäden reicht vermutlich nicht aus, um diese Hürden zu überwinden. Vielmehr deutet sich an, dass ein tiefgreifendes Verständnis und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit dem Thema erforderlich sind, um echte Veränderungen, insbesondere im Hinblick auf Gendergerechtigkeit, zu bewirken.

Für die nächste Phase der Studie plant das Team eine umfassende Befragung von 500 Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Bundesagentur für Arbeit. Ziel ist es, ein detailliertes Bild der Reaktionen auf die Einführung diversitätssensibler Sprachrichtlinien zu erhalten und daraus praxisnahe Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Leitfadens, aber auch der Diversity-Sensibilität der Institution abzuleiten.

Die bisherigen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Einführung diversitätssensibler Sprache und die Reaktionen der Mitarbeitenden weitreichende Implikationen für die gesamte Organisation haben könnten. Dies betrifft nicht nur die Bundesagentur für Arbeit, sondern alle Institutionen und Unternehmen, die sich für mehr Fairness und Gleichberechtigung in der Gesellschaft einsetzen möchten. Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten somit auch anderen Organisationen als Grundlage für die Entwicklung ihrer Personalpolitik dienen.

Die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit setzt sich aktiv dafür ein, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis zu übertragen und durch innovative Ansätze zur Förderung von Chancengleichheit in der Arbeitswelt beizutragen. Dieses Forschungsprojekt ist ein weiterer Schritt in diese Richtung und verdeutlicht die zentrale Rolle, die Sprache bei der Gestaltung einer faireren und gerechteren Gesellschaft spielt.

Für weiterführende Informationen und Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller ist als Projektleiterin Hauptansprechpartnerin für dieses Forschungsprojekt. Sie können sie unter erreichen.