Frauen, Männer und Erfolg: Wege zum Ziel
Projektinformationen
Projektleitung
Prof. Dr. Paulina Jedrzejczyk
Projektzeitraum
Oktober 2019 – Dezember 2022
Kooperationspartner
Jagiellonian University, Polen
Projektbeschreibung
Obgleich Frauenförderung im Berufsleben seit Jahren ein Dauerthema ist, zeigt sich zum Thema Gender Gaps erstaunlich wenig Bewegung: Laut einer Auswertung von Arbeitsmarktdaten des Statistischen Bundesamts lag beispielsweise der Frauenanteil unter den Führungskräften in Deutschland im Jahr 2017 bei 29,2 Prozent, vor 20 Jahren betrug er 26,6 Prozent. An diesem Beispiel lässt sich erkennen, dass die bisherigen Strategien anscheinend wenig Erfolg gebracht haben.
Die Problematik wird aktuell in der Coronakrise zusätzlich verstärkt, denn Frauen – aber auch Männer - fallen vermehrt in traditionelle Rollenbilder zurück: Während der Mann morgens zur Arbeit geht, bleiben Frauen zu Hause und stemmen Homeschooling, Kinderbetreuung und Haushalt. Dadurch drohen wichtige Fortschritte auf dem Weg in Richtung einer Gleichberechtigung beider Geschlechter in allen denkbaren Facetten verloren zu gehen. (Quellen: Zeit Online – Familien in der Coronakrise, 12.05.20; heute Xpress – Frauen in Coronazeiten, 18.05.20). Vor dem Hintergrund obiger Überlegungen befasst sich das Forschungsprojekt mit folgenden Fragen:
- Wie sehen die Lebens- und Berufspläne sowie Wünsche, Erwartungen und Vorstellungen von weiblichen und männlichen Nachwuchskräften aus?
- Was sind weibliche und männliche Lebens- und Berufspläne?
- Wie definieren Frauen und Männer den beruflichen Erfolg? Wer sind ihre Vorbilder und was zeichnet diese aus?
- Wie gehen sie mit den zum Teil verwirrenden gesellschaftlichen Erwartungen um?
- Wo sehen Frauen und Männer aktuelle berufliche Herausforderungen?
- Wie geht es Männern in Zeiten der Frauenförderung?
Um die Geschlechterthematik und die Wahrnehmung von Diversity Management aus Sicht der Generation Y zu untersuchen, wird eine Befragung mit insgesamt 350 Frauen und Männern im Alter zwischen 25 und 35 Jahren in Deutschland durchgeführt.
In einer zweiten Phase werden Erhebungen im europäischen Ausland durchgeführt, um unterschiedliche kulturelle Perspektiven zu berücksichtigen und die Möglichkeit einer Fortsetzung des Vorhabens im Rahmen eines ERASMUS+-Projektes zu erkunden. 400 polnische weibliche und männliche Nachwuchskräfte sollen befragt werden.
In einer dritten Phase des Projekts, werden in Interviews mit Expertinnen und Experten in Deutschland und in Polen Lösungen zur Optimierung von Entscheidungsprozessen und Gestaltung einer förderlichen Arbeitsumgebung (z.B. Unternehmenskultur, Personal-Management-Lösungen) erarbeitet. Diese sollen Frauen beim Erreichen ihrer beruflichen Ziele unterstützen ohne dabei die Perspektive von Männern aus den Augen zu verlieren. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts und die daraus resultierenden Maßnahmen werden in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 vorliegen.