Berlin, 26. Juni 2013. Für ihre strategisch angelegte familienbewusste Personalpolitik ist die HdBA heute mit dem Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule ausgezeichnet worden.
In einer in Berlin stattfindenden Festveranstaltung erhielten insgesamt 304 Arbeitgeber das von der berufundfamilie gGmbH – eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – seit 15 Jahren erteilte Zertifikat. Darunter waren 161 Unternehmen, 106 Institutionen und 37 Hochschulen. Das audit unterstützt Arbeitgeber darin, Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige, wirtschaftlich attraktive Balance zu bringen. Es steht unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und wird von den führenden deutschen Wirtschaftsverbänden BDA, BDI, DIHK und ZDH empfohlen. Zu Beginn des Auditierungsverfahrens wird der Status quo der bereits angebotenen familienbewussten Maßnahmen erfasst. Anschließend wird das betriebsindividuelle Potenzial systematisch entwickelt und maßgeschneiderte Lösungen konzipiert und implementiert. Mit verbindlichen Zielvereinbarungen sorgt das audit dafür, dass Familienbewusstsein in der Unternehmenskultur verankert wird.
Die HdBA zählt zu den 61 Arbeitgebern, die das audit familiengerechte hochschule bereits zum zweiten Mal erfolgreich durchlaufen haben.
111 Beschäftigte können von den familienbewussten Maßnahmen profitieren. Das Angebot umfasst aktuell:
- große Arbeitszeit- und Arbeitsortsouveränität der Lehrenden durch alternierende Telearbeit;
- Engagement der HdBA in der Arbeitsgruppe Familiengerechte Hochschule der Metropolregion Rhein-Neckar;
- Verankerung der Themen Führung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Lehr- und Forschungsangebot;
- 3-Phasen-Konzept zur Begleitung von Zeiten der Beurlaubung aus familiären Gründen und des Wiedereinstiegs;
- Lenkungsgruppe 'Vereinbarkeit’ zur kontinuierlichen Weiterbearbeitung der Thematik;
- Verankerung der Familienorientierung im Leitbild der HdBA;
- Optimierung des Prozedere des Berufungsverfahrens unter dem Aspekt Vereinbarkeit;
- Ausschreibung von Professuren und Lehrkräften in Teilzeit;
- Benennung von Ansprechpersonen zum Thema ‚Vereinbarkeit';
- Eltern-Kind-Arbeitszimmer und -Wohnungen an den Standorten Mannheim und Schwerin.
Mit dem audit hat die HdBA sich einem systematischen Prozess der familienbewussten Personalpolitik verschrieben, der in drei Jahren eine weitere Re-Auditierung vorsieht. Bis dahin plant die HdBA die Einführung weiterer Maßnahmen, wie beispielsweise:
- Besprechungen der Hochschulselbstverwaltung familiengerecht terminieren;
- Lehrplanungen berücksichtigen die familiengerechte Aufgabenwahrnehmung;
- zu den Angeboten eines flexiblen Studium wird eine umfassende Beratung angeboten;
- Schaffung einer Infrastruktur für neue Lehr- und Lernformen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen;
- gesundheitsfördernde Maßnahmen für Beschäftigte und Studierende sind etabliert, werden fortgeführt und bedarfsgerecht weiterentwickelt;
- der Studienführer mit Themen zur familiengerechten Hochschule wird auf der Homepage in aktueller Version angeboten;
- die Studierendenvertretung wird zu Diversity und familiengerechte hochschule informiert und geschult;
- die Berufungsordnung wird überprüft und ggf. weiterentwickelt, um Genderaspekte prominent zu verankern;
- am Campus Schwerin soll ein Spielplatz angelegt werden.
Die HdBA engagiert sich sehr für das Thema „familiengerechte Hochschule“ und erhofft sich durch die familienbewusste Ausrichtung ihrer Studien- und Arbeitsbedingungen einen positiven Effekt im Hinblick auf Rekrutierung und Bindung qualifizierten Personals, so Prof. Dr. Frey, Rektor HdBA. Aktuell sind in Deutschland insgesamt 1.017 Arbeitgeber nach dem audit berufundfamilie bzw. audit familiengerechte hochschule zertifiziert, darunter 530 Unternehmen, 354 Institutionen und 133 Hochschulen. Der strategischen Ausrichtung der Vereinbarkeit verdanken die Arbeitgeber einen messbaren Nutzen. Stefan Becker, Geschäftsführer der berufundfamilie gGmbH, erläutert: „Unser jüngster Vergleich von Unternehmen, die sich der Vereinbarkeit von Beruf und Familie verstärkt systematisch widmen, und Unternehmen, die in Sachen Familienbewusstsein wenig aktiv sind, zeigt deutliche Vorteile für die Strategen: Ein hohes betriebliches Familienbewusstsein geht u. a. einher mit einer geringeren Fehlzeiten- und Krankheitsquote, selteneren Eigenkündigungen und einer höheren Qualität der Bewerberinnen und Bewerber. Die Motivation ist zudem um 32 Prozent und die Produktivität um 23 Prozent höher.