4 Studierende in einer Gruppe
Hochschule

Die HdBA informiert

Tag der Demokratie an der HdBA

– Rückbesinnung auf Grundwerte demokratischer Gesellschaften

Am 12. Mai organisierten Prof. Dr. Türkan Ayan und Prof. Dr. Jane Porath an der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) einen „Tag der Demokratie“, adressiert an rund 700 Studierende an den Campus Mannheim und Schwerin. Angesichts weltweiter Krisen und damit einhergehende Auswirkungen auch auf unser unmittelbares Leben in Deutschland, sollte dieser Tag dazu dienen, einen Moment zu verweilen und sich seiner Werte zu besinnen.

Nach der Eröffnung durch den Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Andreas Frey, folgte ein Impuls des Politikwissenschaftlers und HdBA-Kollegen Karl-Heinz P. Kohn. 
Wesen, Gefährdung und Zukunft der Demokratie waren Schwerpunkte seines Vortrags. Wie kriegen wir Verstand und Herz in Verbindung, um - trotz oder gerade wegen (globaler) Krisen - weiterhin einen gedeihlichen Wertekompass auszurichten, waren Leitfragen, die seinen Vortrag bestimmten.
Dank der Möglichkeit, die Veranstaltung hybrid auszuführen, konnten Diskussionen dazu in Präsenz im Audimax Mannheim und Schwerin und an den Bildschirmen ermöglicht werden. 

In Mannheim gab Giulliana Higgins Einblicke dazu, wie es war, als Erwachsene nach Deutschland einzuwandern. Vergleiche mit ihrem Herkunftsland Venezuela haben insbesondere wichtige Säulen der Demokratie herausgestellt. Als junger Mensch eine Zukunftsperspektive zu erhalten, ist hierbei von elementarer Bedeutung. 
Mit Julius Kapune sprachen wir darüber, wie es ist, einen Meisterbetrieb mit 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu führen und hierbei Unternehmertum und soziale Verantwortung in Einklang zu bringen. So beeindruckte es, als er sagte: „Ich habe im Laufe der Jahre etwa 22 Azubis ausgebildet, davon sind vier noch da. Das heißt, ich habe auch für andere ausgebildet. Ich bin um jeden dankbar.“

Vertreterinnen und Vertreter der Fraport AG berichteten über Unternehmensprogramme, die junge Menschen mit Unterstützungsbedarf auf dem Weg in die Ausbildung begleiten sowie stiftungsgeförderte Projekte kennenlernen, die gezielt die Region stärken. Dazu zählt etwa die Finanzierung von Schulgärten oder Kurse zur Stärkung sozialer Kompetenzen. 
Die studentische Aktion „Demokratie-Galerie“ hat alle Studierenden am Campus Mannheim dazu eingeladen, ihre Gedanken und Wünsche mitzuteilen. „Die Stellwände werden als temporäre und begehbare „Ausstellung“  Impulse im öffentlichen Hochschulraum setzen, die nachwirken“, so Türkan Ayan. 

In Schwerin konnten wir in einer Gesprächsrunde analog zur Fishbowl-Methode mit Dr. Daniel Trepsdorf, Leiter des Regionalzentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg, Robert Hantsch, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Uni Rostock, Sven Hinrichsen und Volker Lenke, beide von der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Ute Neumann, stellvertretende Leiterin der Landeskoordinierungsstelle Demokratie und Toleranz der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, verdeutlichen, was Demokratie bedeutet auf individueller und organisatorischer Ebene. Es wurde diskutiert, was jede Person im Einzelnen, in der Freizeit und innerhalb des beruflichen Wirkens in der Bundesagentur für Arbeit tun kann. Diese Aspekte wurden vertieft durch Robert Hantsch, der den Methodenkoffer „Demokratie leben“ vorstellte sowie durch Volker Lenke und Sven Hinrichsen, die aktuelle Beispiele und Prozesse dieser Thematik vor dem Hintergrund der Frage zur Integration ukrainischer Geflüchteter aufzeigten. Für das leibliche Wohl sorgte ein ausgewähltes Komitee der Schweriner Studierenden.

Standortbezogene Themeninseln in den jeweiligen Bibliotheken in Mannheim und Schwerin ermöglichen den Studierenden, sich über Buchempfehlungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bibliothek und Lehrenden weitergehend mit dem Thema „Demokratie“ zu befassen. 

Als Hochschule haben wir einen gesetzlichen Auftrag, Studierende auf dem Weg zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu begleiten. Der heutige Tag hat seinen kleinen Beitrag dazu geleistet. Wir danken allen Gästen und Studierenden für diesen gelungenen Tag.