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Pflege verdient mehr - Fachtagung an der HdBA

– Gesellschaftliche Anerkennung und bessere Bedingungen als Schlüssel für eine zukunftsfähige Pflege

Nur ein paar Jahre arbeiten Pflegefachkräfte im Durchschnitt in ihrem Beruf. Damit steigt die Kluft zwischen Fachkräftebedarf und der Zahl der tatsächlichen vorhandenen Fachkräfte und das in einer Branche, die die durch den demographischen Wandel zunehmend an Bedeutung gewinnt und jeden ganz persönlich betreffen kann.

Bei der Fachtagung 'Pflege: Kompetenz statt Defizit. Die Sicherung von Fachkräften' geht es nicht nur um die Analyse vielfach bereits bekannter Probleme', so die Initiatorin der Veranstaltung, Prof. Dr. Ursula Engelen-Kefer im vollbesetzten Audimax der HdBA Schwerin. 'Schwerpunkt der Tagung ist vielmehr die Entwicklung und die Darstellung von Lösungsansätzen. Wertschätzung, angemessenes Gehalt und gute Arbeitsbedingungen sind dabei wichtige Stellschrauben.'

Zwischen 2005 und 2030 wird sich die Zahl der pflegebedürftigen Menschen im Land voraussichtlich verdoppelt haben, während die Zahl der Schulabgänge auch weiterhin deutlich abnehmen wird, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales, Manuela Schwesig. Bei den Lösungsansätzen hob sie die gute Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit (BA), etwa bei Umschulungsangeboten hervor und lobte das Engagement der Hochschule. Außerdem betonte die Ministerin, dass zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Rahmenbedingungen, unter anderem durch  24-Stunden-Kitas, stimmen müssten.

BA-Vorstand Raimund Becker brachte die Herausforderung mit Satz 'Wir werden älter, aber wir werden auch weniger' auf den Punkt. Er plädierte für eine Doppelstrategie: Menschen sollen für eine Tätigkeit in der Pflege begeistert und weitere Fachkräfte über Zuwanderung gewonnen werden.

Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord, legte den Fokus noch einmal auf Mecklenburg-Vorpommern und forderte die Einrichtungen der Pflege auf, Fachkräfte auszubilden und die Attraktivität des Berufsfeldes durch entsprechende Rahmenbedingungen zu steigern.

In Workshops wurde am Nachmittag intensiv über die anstehenden Herausforderungen diskutiert. Den krönenden Abschluss der Fachtagung bildete die Podiumsdiskussion am Nachmittag. Jürgen Goecke (Geschäftsführer Beteiligungsmanagement Grundsicherung) aus der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit zog das Fazit. Er nutze die Gelegenheit, das Programm 'AusBILDUNG wird was. Spätstarter gesucht' vorzustellen.

Der Rektor der Hochschule, Prof. Dr. Andreas Frey, freute sich am Ende über eine gelungene Veranstaltung mit überaus interessanten und anregenden Debatten und kündigte die Fortsetzung der im vergangenen Jahr begonnenen Reihe an Fachtagungen an. 'Es freut mich, dass wir mit diesen Fachtagungen auf ein großes Interesse stoßen und sehen das als Ansporn zum Weitermachen!' so Andreas Frey zum Schluss der Veranstaltung.