Das Thema „Berufsberatung“ hat in der Mongolei in den letzten Jahren einen starken Aufschwung erfahren, dennoch fehlen dem mongolischen Berufsbildungssektor qualifizierte Berufsberater*innen.
Seit März 2013 unterstützt die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), u. a. in Kooperation mit der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und dem Ministerium für Arbeit und Sozialschutz (MoLSP), in der Mongolei die Qualifizierung von Beratungsfachkräften.
In diesem Kontext hat die National University of Mongolia (NUM) einen Master-Studiengang „Career Studies“ (Präsenz- und Distance-Learning-Studiengang) entwickelt und in 2017 erfolgreich umgesetzt. Die NUM hat im Januar 2019 die erste Kohorte mit 26 Absolventeninnen und Absolventen des Masterstudienganges verabschiedet; sie werden künftig qualifizierte Tätigkeiten in der Bildungs- und Berufsberatung – insbesondere in der öffentlichen Arbeitsverwaltung, im HR-Management, in den Schulen und in NGOs – ausüben.
Das mongolische Bildungsministerium hat Prof. Dr. Bernd-Joachim Ertelt und Prof. Dr. Michael Scharpf für ihre besonderen Verdienste bei der Einrichtung des Masterstudienganges sowie für die Ausbildung des mongolischen Lehrpersonals ausgezeichnet.
Die NUM hat am 21. Januar 2019 eine internationale Fachkonferenz zum Thema „Sektor übergreifende Zusammenarbeit in der beruflichen Beratung“ veranstaltet und dabei ihre bisherigen Fortschritte bei der akademischen Qualifizierung von Berufsberaterinnen und Berufsberater eindrucksvoll präsentiert. Vertreterinnen und Vertreter des Arbeitsministeriums, des Bildungsministeriums, der öffentlichen Arbeitsverwaltung sowie des privaten und öffentlichen Bildungssektors würdigten die hohe Qualität und die strategische Bedeutung des Studienprogrammes. Die Teilnehmenden tauschten sich zudem über die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen der Berufsberatung in der Mongolei aus. Gleichfalls diskutierten die Teilnehmenden über die Möglichkeiten und Wege, künftig eine Sektor übergreifende Zusammenarbeit in der Berufsberatung zu etablieren.
Prof. Dr. Ertelt, Dr. Kondurov sowie Prof. Dr. Scharpf haben sich als Vertreter der HdBA mit fachwissenschaftlichen Vorträgen und Plenumsdiskussionen – unter anderem zu den Themen „Lebensbegleitenden Beratung“, „Interinstitutionelle Beratung“ sowie „Interkulturelle Kompetenzen in der Berufsberatung“ – beteiligt.
Die HdBA und die NUM haben zwischenzeitlich eine mehrjährige Kooperation vereinbart, um die bisher konstruktive Zusammenarbeit weiter auszubauen. So sind künftig Aktivitäten wie kooperative Forschung, gemeinsame Lehre sowie Studierenden-Mobilitäten vorgesehen.