Anfang November besuchten Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller und Prof. Dr. Silvia Keller das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, um ihre neuesten Forschungsergebnisse auf dem Workshop „Teilhabebezogene Beratung und Betreuung vulnerabler Personen – Perspektiven qualitativer Forschung“ vorzustellen. Die Veranstaltung bot wertvolle Perspektiven auf die Stärkung von Teilhabe und die Förderung von Inklusion.
Prof. Dr. Gundula Gwenn Hiller präsentierte ihren Vortrag zur „Critical Incident Technique im Kontext diversitysensibler Beratung“. Die 70 Jahre alte Methode der Critical Incident Technique (Flanagan 1954) hat sich als Klassiker in der qualitativen Sozialforschung etabliert und bietet die Möglichkeit, wichtige menschliche Erfahrungen und Verhaltensmuster zu erfassen. Ursprünglich aus der Arbeitspsychologie stammend, ist die anwendungsorientierte Methode heute insbesondere auch in der interkulturellen Forschung breit anerkannt. Prof. Hiller zeigte auf, wie die CIT dabei unterstützt, nicht nur analytisches Datenmaterial zu liefern, sondern auch praxisnahe Fallstudien, die in der Beratung Anwendung finden können. In diesem Zusammenhang stellte die beiden Professorinnen ihr neustes Projekt vor, eine Handreichung für Reha-Berater*innen mit didaktisch aufbereiteten Critical Incidents.
Prof. Dr. Silvia Keller widmete sich in ihrem Vortrag dem Thema „Beratung von Rehabilitand*innen und Menschen mit (Schwer-)Behinderungen“. Ihr Fokus lag darauf, wie eine gezielte Arbeitgeberberatung zur beruflichen Inklusion von Menschen mit Behinderungen beitragen kann. Ihre Forschung verdeutlicht, dass durch gezielte Maßnahmen, Arbeitgeber zur Förderung von inklusiven Arbeitsplätzen motiviert werden können.
Das Treffen am IAB unterstrich die Relevanz praxisorientierter, qualitativer Forschung und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und bildete eine optimale Gelegenheit zum Austausch mit der Fach-Community.