Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist gekennzeichnet von einem andauernden (regionalen) Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage bei Ausbildungsplätzen und adäquaten Bewerberinnen und Bewerbern. Dies wurde vom Gesetzgeber erkannt und er hat mit dem stark individualisierten Ausbildungsförderinstrument der „Assistierten Ausbildung“ 2015 einen Ansatz geschaffen, diese Herausforderung zu bewältigen. Mit einigen Anpassungen und nach einer Erprobungszeit wurde schließlich 2021 die „Assistierte Ausbildung flexibel“ als dauerhaftes Förderinstrument für junge Menschen mit vermehrtem Unterstützungsbedarf eingeführt.
Die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA), die von 2015 bis 2020 die Assistierte Ausbildung bezüglich Zielerreichung und Durchführungsmodalitäten untersucht hat, begleitet seit 2022 auch die neu strukturierte AsA flex mit einer qualitativ wie quantitativ ausgerichteten Begleitforschung.
Die HdBA und der Geschäftsbereich AM 4 - Produktentwicklung Förderung - der Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben am 29. September 2022 auf der Fachtagung „Ausbildungsbegleitung – individuelle Förderung am Beispiel der Assistierten Ausbildung (AsA flex)“ zur Neustrukturierung der AsA flex das bisher Erreichte bilanziert. Gemeinsam mit mehr als 240 Teilnehmenden sowie Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Trägerlandschaft, Wirtschaft, Politik und Dienststellen der BA wurde zudem der Blick auf die Weiterentwicklung dieses neuen Kerninstruments der Ausbildungsbegleitung der BA geworfen. Der Projektleiter der HdBA, Prof. Dr. Ralph Conrads, zeigte sich optimistisch, sieht aber auch Anpassungsbedarf: „Als Lehre aus den Erfahrungen der Erprobungszeit und den ersten Monaten der Einführung zeigt sich, dass die AsA flex zwar inhaltlich auf dem richtigen Weg ist, zweifellos sind aber die Hinweise zur Verbesserung der Durchführung zu beachten, damit das Instrument die gewünschte Wirkung und Reichweite erfahren kann.“
Wissenschaftliche und Fachvorträge konnten die hohe Bedeutung des Instruments sowie den Handlungsbedarf am Ausbildungsmarkt einordnen. In einer Reihe von thematischen Workshops wurden die fachlichen Impulse vertieft und differenziert diskutiert. Am Ende des Tages erfuhren die Diskussionsstränge in einer Podiumsdiskussion u.a. mit Vertreterinnen und Vertretern des DGB, des BDA, der BA-Zentrale und des bfz eine Bilanzierung und einen optimistischen Ausblick. Diskussionsleiter Prof. Dr. Thomas Freiling konnte im Anschluss ein zuversichtliches Resümee ziehen: „Wir haben gute Hinweise und konkrete Ankündigungen bezüglich der Fortführung der AsA flex vernommen. Zudem herrscht eine große Einigkeit der Sozialpartner bezüglich der Bedeutung und Zielsetzung des Instruments, das ist positiv herauszuheben.“
Die Begleitforschung der HdBA wird 2023 die ersten Zwischenbefunde zur AsA flex vorstellen und in die wissenschaftliche wie fachpraktische Debatte aber auch zur Verbesserung der Implementation einbringen.
Das Tagungsprogramm, die Beiträge der Referentinnen und Referenten sowie die Inhalte der Workshops sind auf der Projektseite AsA flex veröffentlicht.