4 Studierende in einer Gruppe
Hochschule

Die HdBA informiert

Arbeitsmarkt Ost-West

– Diskussion zu den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt

Am 24. Juni 2015 fand am Campus Schwerin der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) eine Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt statt. Unter dem Motto "Alte Länder, neue Länder - Gemeinsame Herausforderungen und Perspektiven" diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den Arbeitsmarkt in Deutschland. Die Veranstaltung ist eingebettet in eine achtteilige Reihe, die die Deutsche Gesellschaft e.V. aus Anlass des 25. Jahrestages der Friedlichen Revolution in Deutschland ausrichtet. Sie wird vom BMWi gefördert und von der Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer unterstützt.
Der Erste Prorektor der HdBA, Herr Prof. Dr. Christian Gade, begrüßte die Gäste und die Podiumsteilnehmenden. Er zeigte sich erfreut darüber, dass die Deutsche Gesellschaft die Veranstaltung zum Arbeitsmarkt mit der HdBA gemeinsam ausrichte.
Die Ministerialdirigentin Dagmar Rothacher, Leiterin des Arbeitsstabs "Neue Bundesländer" im BMWi, führte inhaltlich in die Veranstaltung ein. Sie verwies u. a. auf die deutlich zurückgegangene Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland und die weiterhin bestehenden Herausforderungen im Bildungssektor.
Herr Prof. Dr. Sebastian Brandl, HdBA, stellte in seinem Impulsvortrag dar, dass der Begriff moderne Arbeitswelt unterschiedlich zu verstehen sei. Er zeigte einerseits  aktuelle empirische Entwicklungen am Arbeitsmarkt auf, beispielsweise die zunehmende Alterung der Beschäftigten, und verwies andererseits mit dem Grünbuch "Arbeiten 4.0" des BMAS auf aktuelle Reformdiskussionen. Beides verband er mit Schlaglichtern zu arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen in Ostdeutschland.
In der vom NDR-Journalisten Friedrich Leist moderierten Podiumsdiskussion griff Frau Dr. Antje Draheim, Abteilungsleiterin der Abteilung "Arbeit" im Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Frage auf, welchen Beitrag Agenturen für Arbeit und die Politik zum deutlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit leisteten.
Frau PD Dr. Holle Grünert vom Zentrum für Sozialforschung Halle schilderte die Herausforderungen  des ostdeutschen Arbeitsmarkts seit der Wende in vier Phasen und verwies auf unterschiedliche Betroffenheiten von Frauen und Männern hinsichtlich Restrukturierungen und Arbeitslosigkeit.
Einig war man sich auf dem Podium, dass auch 25 Jahre nach der Wiedervereinigung die Unterscheidung von Ost- und Westdeutschland weiterhin Sinn mache. Gleichzeitig dürfe der Blick aber nicht einseitig bleiben. Zum einen gebe es  auch in Westdeutschland Regionen, die erhebliche Arbeitsmarktprobleme zu bewältigen haben. Zum anderen erweise sich der ostdeutsche Arbeitsmarkt durchaus als vorbildhaft für Westdeutschland, beispielsweise beim geringeren Lohnabstand von Frauen und Männern.