Das von der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit (HdBA) geführte Projekt SUnStAR (Supporting UNiversity STudents At Risk of dropping out) entwickelte unterstützende Maßnahmen für die Verbesserung der Beratungsleistungen von Studienberatungen an europäischen Universitäten. Ziel des Ende Dezember 2020 abgeschlossenen EU-Projektes war es, die hohe Abbruchquote von Studierenden in Europa anzugehen
Projektergebnisse und -erfolge
Teil der Maßnahmen war die Weiter-Entwicklung und Adaption des Selbst-Reflexionstools (SRT) für Studierende aus dem Vorgängerprojekt PrevDrop sowie die Erstellung einer Lernplattform mit abgestimmten Lernmodulen. In den sechs Modulen werden Themengebiete des SRTs - wie etwa Motivation, Resilienz und selbstbestimmtes Lernen - weiterführend behandelt, um die eigene Studierfähigkeit zu reflektieren und ggf. zu verbessern. Das Projekt stärkte mit seinem Ansatz die Präventionsperspektive der Studienberatung. Neben der Vermeidung von Studienabbrüchen sollen dort, wo angezeigt, Anschlüsse hergestellt werden und Perspektiven für alternative Bildungswege erarbeitet werden. Es sollen Studierende erreicht werden, die aus unterschiedlichen Gründen keine Beratung in Anspruch nehmen können oder möchten. Daher sind universitäts-spezifische Beratungsstellen, Online-Informationen und weitere Anlaufstellen auf der Plattform eingefügt, die individuell an das SRT-Feedback anschließen.
Europäische und professionstheoretische Dimension
Die Entwicklung des SRTs, der Lernplattform und dem Feedback erfolgte zusammen mit den EU-Partnern und wurde anschließend in Englisch sowie den Sprachen der Partnerländer implementiert. Länderspezifische Besonderheiten konnten so im SRT und auf der Lernplattform ebenfalls berücksichtigt werden. Die Situation der Studierendenberatung ist in den beteiligten Partnerländern höchst unterschiedlich. Der transnationale Austausch dient der Verständigung europäischer Standards der Studienberatung und des wechselseitigen Lernens voneinander. Der Professionsgruppe der Beraterinnen und Beratern wurden die Ergebnisse auf Multiplikatoren-Veranstaltungen in den einzelnen Ländern vorgestellt. Die Projekt-Ergebnisse wurden seitens der HdBA in einem Online-Info-Event am 25. November 2020 über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Kreise der Bildung-, Berufs- und Studienberatung aus Deutschland vorgestellt.
Folgende Partner waren an dem Projekt innerhalb der EU beteiligt:
- ISPA - Instituto Universitário, Portugal
- RWTH - Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland
- AUTH - Aristotelio Panepistimio Thessalonikis, Griechenland
- Philosophische Fakultät der Universität Belgrad, Serbien
- HdBA - Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Deutschland
- Universität Minho, Portugal
- ZAB Consult GmbH, Deutschland
Die Projektleitung lag in der Verantwortung von Prof. Dr. Clinton Enoch (Professor für Beratungswissenschaften an der HdBA), im HdBA-Projektteam arbeitete Lena Holder (M.Sc. Wirtschaftspädagogik).