Professor umringt von seinen Studierenden
Forschung

Work60plus

Interdisciplinary model of extending the professional activity of employees in retirement age

Projektleitung
Prof. Dr. Michael Scharpf
Prof. Dr. Bernd-Joachim Ertelt

Projektmitarbeiterin 
Anke Reuter (B.A.)

Drittmittelgeber
Europäischer Sozialfond der Europäischen Union

Projektzeitraum
April 2021 – März 2023

Koordinierende Institution
Białystok Foundation for Professional Training

Projektpartner

  •  Centre for Continuing Education, Polen
  •  Social Insurance Institution, Polen
  •  Institute of Labour and Social Studies, Polen
  •  Employment Service under the Ministry of Social Security and Labour of the Republic of Lithuania, Litauen

Beschreibung des Projekts

Europaweit gehören mehrere Millionen Menschen der arbeitsfähigen Generation im Alter ab 60 Jahren (60plus) an. Die nachhaltige Integration dieser Generation in den aktiven Arbeitsmarkt ist von großer Bedeutung, um deren Arbeitskraft zu nutzen und die Generation 60plus in ihrer Erwerbstätigkeit zu unterstützen. Dennoch scheuen viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber davor zurück, Personen im fortgeschrittenen Alter zu beschäftigen und auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben Schwierigkeiten ihre Anforderungen und Erfahrungswerte deutlich darzulegen. Bislang existieren nur wenige Ansätze, welche die Arbeit der älteren Generation sowohl aus verschiedenen Perspektiven als auch in einem ganzheitlichen Ansatz (Ergonomie, Flexibilität und Kompetenzen) betrachtet.

Das Projekt work60plus verfolgt das Ziel, die Beschäftigung für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im (Vor-)Ruhestandsalter in kleinen und mittelständigen Unternehmen auf europäischer Ebene zu verbessern. Innovativ ist die gleichzeitige Betrachtung sowohl der Arbeitnehmerseite (employee60plus) als auch der Arbeitgeberseite (firm60plus). Im Ergebnis entsteht ein Konzept, welches sich an beide Seiten richtet und bei dem Erhalt der Erwerbstätigkeit im Alter unterstützt. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sollen in die Lage versetzt werden, Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Zusammenarbeit zu eruieren und umzusetzen. Zentrale Aspekte sind dabei die Kompetenzen der Arbeitnehmer (Bildung, Erfahrung, etc.), die Arbeitsergonomie (Ausstattung, Aufgaben, etc.) und die Arbeitsflexibilität (Arbeitszeitmodelle, Arbeitsort, etc.), welche als Indikatoren für ein gutes Arbeitsverhältnis untersucht werden. Schließlich entstehen Handbücher, welche in mehreren Trainingseinheiten die notwendigen Anpassungen für eine Zusammenarbeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber näherbringen und für die Indikatoren von work60plus sensibilisieren.

Zu Beginn des Jahres 2022 befindet sich das Projekt in einer internen Testphase der entwickelten Instrumente. Letztere wurden vergangenes Jahr gemeinsam konstruiert und betrachten jeweils die Kompetenzen der Arbeitnehmer, die Arbeitsplatzergonomie und die Arbeitsplatzflexibilität unter dem Gesichtspunkt spezifischer Indikatoren. Diese Indikatoren dienen den älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und den Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als Orientierungshilfe, um Optimierungsbedarfe zu erkennen und gemeinsam zu besprechen. Beispielsweise können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber anhand einer Checkliste mit Indikatoren bestimmen inwieweit Unterstützung bei motorischen Aufgaben benötigt wird. In einem nächsten Schritt sollen nun diese Instrumente unter realen Bedingungen getestet werden.

Das Projekt wird durch den polnischen Koordinator „BFKK – Białystok Foundation for Professional Training“ organisiert und betreut. Die beteiligten Hochschulen und Unternehmen arbeiten dabei Hand in Hand zusammen, um die bestmögliche Integration von praktischer Erfahrung und wissenschaftlicher Erkenntnis zu erreichen.